Montag, 29. Dezember 2008

Stopfleber


Schreibblockade.

Zuviel Gänsefett.

Es ist ja bewiesen, dass man im Urlaub verblödet. Die Großhirnrinde ist nur mit Dingen beschäftigt wie: Wann gibt’s endlich etwas zu Essen? Kann ich den letzten Rotkohl mit Christstollen kombinieren? Passt der Schokoweihnachtsmann auf die Wintererdbeeren aus Ägypten (hab ich im Bioladen gekauft!), nachdem ich ihn in der Packung klein gehauen habe?

Das höchste der Neuronenaktivität ist dann die Frage: „Wieso sieht Gérard Departieu in diesem besemmelten Kostüm als Graf von Monte Christo so gut aus?“ Oder: „Warum können Gremlins 6 Zigaretten auf einmal rauchen?“

Und überhaupt: Warum guckt die Meier-Wölden immer so kaninchich und wie viel hat die Nielsen wohl für die Filmaufnahmen über ihre Brust OP bekommen? Die kann jetzt mit 50 wieder Tops mit Spaghettiträgern ohne BH drunter tragen. Konnte ich das letzte mal mit 15…

Ich meld’ mich wieder, wenn der Nebel in meinem Kommunikationszentrum sich gelichtet hat und die Leber fertig ist mit dem Gänseschmalz…

Dienstag, 23. Dezember 2008

Von wegen besinnliches Weihnachtsfest…

Wer sitzt denn heute noch besinnlich am Weihnachtsbaum?

Die Firmen haben Jahresabschluss, die Werke Inventur. Die Behörden werden von den letzten Hartzern überrannt, weil nächstes Jahr gibt’s bestimmt nix mehr. Im Einzelhandel grassiert der Wahnsinn.

Ich seh’ sie alle vor meinem geistigen Auge am 24sten da sitzen: total abgekämpft, die Zunge hängt aus dem Mundwinkel, die Haut teigig und grau, die Stirnfalte eingemeißelt, die Nacken-/Schulterverspannung wie in Beton gegossen.

In unserer Familie haben wir damit keine Probleme. Wir werden wie jedes Jahr mit rosigen Wangen, schwer entspannt und glücklich grinsend dem bescherlichen Treiben der Kinder unterm Weihnachtsbaum zusehen.

Das mag daran liegen, dass ein klitzekleiner Sektempfang am Vormittag den heiligen Tag bei mir einläutet. Nach glücklicher Ankunft (puhh…) beim weihnachtlichen Sippentreffen wird, aus Freude darüber, erst mal mit einem winzigen Cognäcchen zum Kaffee angestoßen.

Getreu dem Motto: „Ein Küchenwein der muss sein“, wird zum heimeligen Brutzeln der Martinsgans (hä?) schon mal der Rotwein geöffnet. (Schließlich muss der ja atmen – weiß doch jedes Kind). Das samtige Aneinanderklingen bauchiger, dünnwandiger Rotweingläser umrankt das feierliche Festmahl, dessen krönender Abschluss in diesem Jahr eine von mir selbst zubereitete Schichtcreme sein wird. Diese besteht aus Kirschen, Quark, Sahne und nicht weniger als zwei Flaschen Eierlikör… hicks!

Also us geez imma supa.

Zur Nachahmung empfohlen. Macht das Beste draus. Herzlichst Eure Vanille!

Samstag, 20. Dezember 2008

Heiliger Bimbam

Alter Schwede! Ein Nachbar hat seine Weihnachtsdeko ausgepackt! Weinselig radle ich nichts ahnend Richtung Mond nach hause, als ich auf dem Zweirad zur Salzsäule erstarre: Ein Nikolaus schwebt imaginär an einem Fallschirm Richtung Waschbetonboden seines Balkons, andere sitzen in den Blumenkästen. Einer klettert an der Wand hoch und Rudolph glotzt. Das ganze Szenario mit 150 Mörderlichterketten umrahmt, blink, blink, Feuerwerk, blend, so spreng die Pupille, ah, oh, uh, aua!

Rrrrrespekt Alda! Hast Du das Zeug direkt aus Amerika importiert? Von dort, wo der heilige Klaus zu dieser Zeit zum Saxophon die Hüften swingt, sein ständig verrotztes Rentier an der Seite? Da wo Jingle Bells die Flocken zum erstarren bringt und nicht „süßer die Glocken nie klingen“? Heiliger Bimbam!

Das kannst Du doch nicht machen! Wir befinden uns in der bäuerlich-westfälischen Totalebene. Schau Dich doch mal um! In den angrenzenden Häusern siehst Du verhaltene Freude. Hier mal ein braves Strohsternchen, da ein filigranes Engelchen mit einer Kerze im Fenster, dort ein Lichterkettchen im getrimmten Immergrün. Das ist die Inbrunst der Vorfreude, quasi das Nonplusultra der Gefühlsduselei. Du erschreckst uns seit Jahrtausenden erzkonservativ geprägten Pumpernickelesser zu Tode mit so einer Aktion! Uns trifft der Schlag! Wir sind romantisch wenn das Licht aus ist, wir fangen an zu feiern nach dem 25sten Doppelkorn, wir sind begeistert, wenn wir 3,90 € im Lotto gewinnen oder uns ein zweistöckiges Kartenhaus aus Bierdeckeln am Stammtisch gelingt. Unsere Bürokratenherzen brauchen ein Sauerstoffzelt bei zuviel Coca-Cola.

*Puhähwischtsichdenschweißvonderstirn* Einfach weiterradeln und sich freuen, dass man nicht direkt gegenüber wohnt, puuuhh…..

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Teetrinken für den Weltfrieden

Ich hab mir gerade einen Yogi-Tee aufgebrüht:

Diesen Chai mit Anis, Fenchel, Süßholz, u. Kardamom widmen wir der Liebe und Fürsorglichkeit zwischen allen lebenden Wesen auf der Erde. Möge mit jeder Tasse Tee das Band der Zuneigung und des Mitgefühls zunehmen. Mögen wir erkennen können, dass derselbe unbeschreibliche Lebensfunken in allen Wesen leuchtet. Mögen wir verstehen, dass wir, was wir den geringsten unter unseren Mitgeschöpfen antun, uns selber antun. We are one earth. One earth, or no earth. Mögen wir durch die Augen des Yogi sehen: „Gott schläft in den Steinen, Gott träumt in den Pflanzen, Gott erwacht in den Tieren und Gott kommt zum Bewusstsein im Menschen“. Sat Nam.

….steht auf der Packung…..ich bin total Peace ey….nix mehr mit schreiben hier, ich befinde mich on the way to Yogi’s Ashram…eng verbunden mit allen Kreaturen, auch meinen Freunden Mücke und Bremse…ooooohhhhmmmm.

Und Florian Silbereisen (der vom Musikantenstadl) hat gestern das Pokerturnier bei Stefan Raab gewonnen, coole Sau!

Montag, 15. Dezember 2008

Fluppen

Gerade ist die neue Lieferung Fluppen per Flugzeug mit einer Freundin aus Spanien eingetroffen. Hellau! Für die immer spannende Situation in der Börse des gepeinigten Rauchers eine wahre Wohltat. Ein Freund erzählte neulich, dass auf der letzten Party alle (!) rauchenden Gäste ausländische Zigaretten geraucht haben.

Wissen die Nichtraucher unter den geneigten Lesern eigentlich, dass eine Stange (10 Schachteln) der begehrten Tabakröllchen in Deutschland 40,00 € kostet? (Das sind knapp 80,00 DM!!!) Und davon sind – haltet Euch fest – 30,70 € (76,7 %) Haushaltsgeld für Angie. Und jetzt kommt Ihr!

Ich hab es mir tagsüber ja schon abgewöhnt. Schließlich ist mittlerweile in allen öffentl. Bürogebäuden das Rauchen unter Dienstaufsichtsbeschwerde gestellt worden. Oder hättet Ihr Lust, Euch wie früher in der Schule hinter der Turnhalle, vor der Tür herumzudrücken und unter den Augen der Passanten hektisch ein paar Züge zu nehmen? Genussvoll ist etwas anderes… Dann schon lieber gemütlich abends z. B. in den wieder zum Leben erweckten „rauchvollen Zonen“ meiner Lieblingslokale. Haben die Wirte doch nach langem Hin und Her eine Gesetzeslücke entdeckt, welche die bis dato kärglich bevölkerten Gasträume wieder mit uns blendend gelaunten, geistige Getränke konsumierenden (jeder Raucher weiß, dass zur Fluppe ein Wein-/Bierchen gehört) Rauchern füllt.

Ich weiß nicht, ob sich aufgrund der zahlreichen Gesundheitsmaßnahmen unserer Bundesregierung irgendjemand das Rauchen abgewöhnt hat. Tatsache ist jedoch, dass die Steuereinbuße wie ein Rachekomet fette Krater in den Tabaketat reißt. (Der 2006 in der BRD noch unfassbare 14,4 Mrd. Euro betrug) Nicht nur, dass kein vernünftiger Mensch mehr die teuren einheimischen Zigaretten kauft, auch über einem Großteil der Schank-, Bier- und Gewerbesteuer drohte der Pleitegeier zu kreisen . Das Ruder haben sie ja gerade noch rum gerissen.


Man könnte manchmal auch ein wenig freundlicher zu uns sein…Hust.



Sonntag, 14. Dezember 2008

Advent

Was ist überhaupt Advent? Wir Singles von heute haben ja überhaupt keine Ahnung mehr. Wir sind so damit beschäftigt schön und agil zu sein, dass wir für so etwas keine Zeit haben. In einer Familie mit Kindern musst Du, sonst schimpft die Kindergärtnerin. Da musst Du Wikipedia drauf haben, wenn der Nachwuchs naiv mit großen Augen fragt: „Hey mom, wos isn scheise Azvent? Un wo sind fette Azvenzkranzkerzen? „Äh ja Kind, damit ist die Wartezeit auf die Ankunft des Herrn gemeint.“ „Hoäh? Isch denk X-Box kommt von süße Mädchen mit blonde Locken, von Christkind?“ „Ja, aber das steht doch nur symbolisch für das Christuskind.“ „Mom, Christuskind is Junge...“ „Frag deine Lehrerin!“

Oft bin ich froh Single zu sein. Ich kuschle mich jetzt in meine Sofadecke und zünde die 3. Kerze an. Einen schönen 3. Advent Euch allen.


Samstag, 13. Dezember 2008

Rosa Nagellack

Rosa Nagellack

Ich war heute in meinem Fitnessstudio bei der Wassergymnastik. Ich gleite elegant durchs Wasser wie Moby Dick und freue mich wie andere bunte Exemplare der Gattung Homo Sapiens, Entwicklungsstufe Informationszeitalter, über Kommandos unserer Instrukteuse: Das Bein mal vor, mal zurück, die Arme mal gestreckt mal gebeugt, den Sprung bitte wie ein Frosch, den Gang wie ein Storch.
Ich recke den Hals besonders ballettös bei den anspruchsvollen Übungen, weil der süße Typ, Michael, seit Monaten mal wieder aufgetaucht ist. Ich bin noch bei dem Gedanken: „Mist, nicht mit gerechnet, mein Haar ist nicht unauffällig perfekt gestylt..“ als sich einer meiner Badeanzugträger, im hohen Bogen ein Rad über meine rechte Schulter schlagend, aus seiner rückwärtigen Verankerung verabschiedet. Nichts anmerken lassen, ha ha wie lustig, the show must go on, ha ha, dann geht’s eben mit einem Träger weiter, mh mh ha ha, stopf, nestel, zerr. Ich schau auf meine rosa lackierten Zehnägel, die mich durchs Wasser anblitzen, alles ist gut. Lächeln. Weiter machen.


Nun zu meiner heutigen Frage: Was ist zu tun bei hygienischen Katastrophen?

Vor einigen Wochen, auf dem Weg zum Schwimmbecken leuchtete mir an einem Fuß, der über eine Liege hinausragte, ein phänomenaler, blumenkohlartig erblühter Nagelpilz entgegen. Während ich so auf das Schwimmbecken zulaufe und darüber nachdenke, dass man das nicht nur der oberen Gesundheitsbehörde, sondern auch Angela Merkel, der EU-Kommission und dem CIA melden müsste, beruhige ich mich mit dem Gedanken: „Der geht bestimmt nicht schwimmen, der liegt nur hier rum..“

Ihr ahnt was kommt: Nicht nur Michael war heute im Wasser bei der Wassergymnastik… Nachdem die rosa Herzchen meine Iris wieder freigegeben haben, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht: der Nagelpilz! „Mi mi mi mi mimimimimimi“ bibbert der schüchterne Gehilfe bei „Schweine im Weltall“. Ignore Nagelpilz, Ignore Nagepilz, warning, warning, blink, blink. „Es gibt doch Fungiex, Canesten, Domestos, Wasserstoffperoxyd“. Er wird verheilt sein, er muss (!) verheilt sein. Ich blicke auf meine rosa Zehen und alles ist gut.


Der ganz normale Wahnsinn

Endlich gibt es meinen eigenen Blog. Ich bin stolz Euch einladen zu koennen zu

Vanille's anatomy!